Hetzel Ranch

Die Tage vergehen wie im Fluge. Jeden Tag wird etwas anderes repariert, gereinigt oder eingebaut. Als ich vor knapp zwei Wochen bei meinem Onkel Manfred auf der „Ranch“ ankam, war der erste Eindruck allen Vorstellungen übertreffend. Land soweit das Auge reicht, die Nachbarn sind knapp einen Kilometer entfernt. Ein schönes Haus, zwei Scheunen. In der Scheune direkt neben dem Haus durfte ich mich niederlassen, mein Van wurde drinnen geparkt, und jedes nur erdenkliche Werkzeug und jede brauchbare Maschine ist vorhanden. Ich machte jeden Tag lange Spaziergänge durch die Wälder und erkundete das Gebiet. Es gibt hier Klapperschlangen und giftige Pflanzen, ideal um den Einstieg in die Wildnis zu beginnen. Alle paar Meter läuft einem ein Reh, Hase, Eichhörnchen, Dax, Coyote, Waschbär oder Frettchen über den Weg. Von oben wird man ständig von Geiern und Falken beobachtet.

Ich hab auch nach und nach „die Jungs“ kennen gelernt. Jeden Tag um 4 pm kommen die umliegenden Farmer bei meinem Onkel auf Besuch zur „Cocktail hour“. Es wird ausgiebig Bier getrunken, aus einer Auswahl von Bud Light, Heineken, Kansas Wheat, Franziskaner Weißbier. Aber auch alle gängigen Mix Getränke und Schnäpse sind vorhanden. Am Anfang wurde ich kritisch, als der junge Hans guck in die Luft der ohne Nachzudenken in die Welt hinaus geht, betrachtet. Aber Tag für Tag wurden mir mehr fragen gestellt, und Sie fanden heraus dass ich mich doch mächtig mit Wissen ausgestattet hatte und einen gesunden Verstand für diese Reise mitgebracht habe.

Mein „Buck“ sieht auch nach ausgiebiger mechanischer Inspektion meines Onkels einwandfrei aus. Wir haben die Keilriemen und den Keilriemenspanner ausgewechselt. Auch  die Bremsen geprüft, Ölfilter ausgetauscht und Ölwechsel vorgenommen. Mein Generator hat leider ein paar Macken an denen wir noch am Tüfteln sind, aber dieses Problem lässt sich bestimmt auch noch lösen.

Auch meine erste Nacht im freien habe ich schon absolviert, es hat Nachts um die 20 Grad Celsius, nur ein wenig Windig von Zeit zu Zeit. Langsam zieht es mich aber doch weiter Richtung Westen zu den Bergen, den Rocky Mountains. Ich denke dass ich Ende der Woche und somit Anfang des Monats Juli, mit allen wichtigen Arbeiten fertig bin. Dann kann es losgehen, die letzten Wochen durfte ich noch sehr viel Luxus genießen, den ich aber nach Aufbruch gerne hinter mir lasse.