Indien

Indien

eingetragen in: Asien, Indien | 1

04.01.16 Manang auf 3500m nach acht Tagen trekking in das Annapurna Tal. Internet ist im Guest Haus dauerhaft ausgefallen und der Besitzer gibt den Leuten mit Smartphone das Passwort des Nachbar Wifis. Ich leihe mir das Handy von Herbert dem Holländer einem unserer Weggefährten um ein wenig Infos meiner weiteren Vorhaben zu bekommen. Es gibt einen Flug von Kathmandu nach Mumbai, Indien für 100€… Ich beginne alles durch zu denken und beschließe diesen zu buchen. Ich muss mich hinter das Nachbar Guest Haus setzen um eine bessere Verbindung zu halten.

Es wird gerade dunkel und die Luft ist eisig kalt, beim tippen fallen mir fast die Finger fast ab, ich wärme meine Finger an meiner Pfeife die ich am glühen halte. Die Verbindung hält stand und ich werde mich am 31. Januar 2016 auf nach Indien machen. Dort kenne ich den Michi der gerade als Ingenieur eine Brücke für seine Indische Firma baut. Ich will nach diesen fast zwei kalten Monaten nochmal Sonne tanken um anschließend den Rückweg in den Iran anzutreten um mich auf zu machen ins Bayernland zurückzukehren. Ich konnte wieder einmal viel aus dem faszinierenden Land Nepal mitnehmen habe neue Menschen gefunden die mir sehr wichtig sind und konnte viel lernen in der Schule des Lebens. Da mein Kopf und mein Geist schon sehr voll sind von all den Eindrücken aus den letzten sechs Monaten will ich Indien nur so weit an mich heran lassen wie es für mich vorbestimmt ist und nur erste Eindrücke sammeln und mich an einen Einsamen Strand begeben und dort alles weitere auf mich zukommen lassen.

Zeitsprung zum Flug 31.01.16:
Ich habe mich in Gedanken von Nepal verabschiedet. Die letzten Wochen hatten nochmal richtig viel für mich in Nepal vorbereitet. Ich bin auf ein Hostel gestoßen in dem ich sehr viele nette Bekanntschaften machen durfte die über Nepal hinaus gehen. Ich war in einem Kloster für einige Zeit bei Buddhistischen Mönchen zu Besuch und durfte so viel neues über den Buddhistischen Lebensweg erfahren und für mich mitnehmen.

Aber jetzt zum Flug.
Ich wollte noch einmal voll in das lokale leben eintauchen und vom Hostel in Kathmandu, Thamel nicht mit dem Taxi für 10$ fahren sondern den Local Bus nehmen der komplementär dazu 15 Cent kostet. Da ich schon einige Bus rides hinter mir habe wusste ich aber schon wo ich ungefähr nachfragen muss. Bus war schnell gefunden durch nette Auskünfte und ich mit meinem großen Gepäck bestehend aus einem großen schweren Rucksack und einem kleinerem Daypack samt mir zugestiegen. Pro halt des Buses stiegen 5 Nepaleses zu doch irgendwann war der Buss brechend voll, dachte ich jedenfalls. Ab jetzt dauerten die Stopps länger weil solange hin und hergerückt wurde bis trotzdem vollen Bus pro Haltestelle 5 Leute reinpassten. Am Ende wurde das Dach als weitere Transportebene geöffnet und die jüngeren kletterten dort hinauf. Ich war um meinen komfortablen Platz direkt neben dem sehr relaxten Fahrer sehr dankbar verfolgte aber alle Vorgänge mit vollem Interesse. Ganz im Gegensatz zu dem Fahrer war der Komplize von ihm, der Geldeuntreiber und Menschenschlichter. Er pfiff sich bei Fahrtbeginn nach seinem puren Hasch Spliff direkt noch eine Ladung Kautabak in den Mund und war dementsprechend Initiativ. Wenn der Fahrer stoppen soll wird mit der flachen Hand an die Außenwand der Karosserie geschlagen und zum Zeichen des weiterfahrens melodisch schnell gepfiffen. Während der fahrt schrie er ununterbrochen die Ziele des Busses auf die Straße um die Leute anzulocken doch zuzusteigen, obwohl ja gar kein Platz mehr war. Am Ende landete noch eine hübsche Nepalesin bei mir auf dem Schoß und somit ging es dahin. Aber dieser Luxus Platz sollte an diesem Tag noch nicht der Komfortabelste gewesen sein. Beim warten auf das Bording unterhalte ich mich noch gut mit einem Australier der auch nach Mumbai will. Als wir bereits an Board sind und unsere Plätze suchen bemerkte ich erfreut dass ich direkt am Fenster des Notausgangs sitze mit zwar mehr Verantwortung aber auch mit einer enormen Beinfreiehit. Ich fange an mich Häuslich einzurichten und mich auf den Start mental vorzubereiten als 2 Stuarts an unsere Reihe treten und sagen:“Mr Om, Mr Steppan Om?“ Ich antworte in einem gelassenen:“jes, is there a Problem?“ Sie antworten im Kanon:“jes mr! Can we see your boarding Card please!?“.
Ok mir war sofort bewusst mit meinem Krauselbart bis zum Kehlkopf und den mittlerweile schon ziemlich langen Haaren, die halten mich für den ISIS Ausendienstmitarbeiter für Asien. Jetz hab ich ein Problem heute noch meinen fünf Uhr Milch Tee in Mumbai zu erwischen.

Aber als sie mich freundlich bitten ihnen unauffällig zu folgen und mich bitte in der First Class niederzulassen ändert sich die Situation. Ich realisiere das mein jetziger Platz doch schon so gut ist mit der großen Beinfreiehit und den netten Sitznachbarn. Ich will die Möglichkeit den Platz zu wechseln einen der Nepalesen anbieten doch es wird darauf bestanden dass es nur mit meiner Boarding Card möglich sei. So nehme ich unter den 12 vorhandenen großen Sesseln im vorderen Bereich der Maschine Platz und fühle mich ein wenig unpassend dort. Alle Sessel sind von Hemd tragenden ernst drein schauenden Persönlichkeiten besetzt. Und da kommt der froh gelaunt smilende, bärtige, langhaarige, sportklamotten tragende Abenteurer. Ich lehne mich zurück während mir ein kaltes feuchtes Handtuch ausgehändigt wird das irgendwie eine dunkle Farbe annimmt, ach die Woche war ja die „Hot Shower“ im Hostel eingefroren, naja dann halt so. Die Frage meinerseits ob das ganze Menü in diesem 5 seitigem Heft kostenlos wäre, wird mir ein:“ yes, of course sir“ erwidert. Nach dem 4 Gänge wir mir bewust: Ich habe im Flugzeug noch nie so viel getrunken und gesegessen und meine Erscheinung muss dabei ein Bild für die Götter gewesen sein:).

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Live to learn and learn to live.
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Eine Antwort

  1. Lynette
    | Antworten

    Hey Stefan es ist wieder wunderschön deine Berichte stets zu folgen! Du hast recht !
    Enjoy every moment of your travel!. Gute idea mit dem Bus zu reisen nur so kann mann die Bevölkerung kennenlernen!
    Pass auf dich auf.
    Lynette

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