Sieben Tage auf See

Sieben Tage auf See

eingetragen in: Belizé, Mittelamerika | 0

Ich wache auf. Konzentriere mich darauf meinen Körper zu fühlen. Dass Fieber vom Vortag scheint verflogen, der zu berstende Kopf fühlt sich freier an. Mein Geist sehnt sich nach einem energieschöpfenden Spaziergang am Meer. Am Pier von diesem verschlafenen Dorf entdecke ich ein kleines Segelboot, dass von Belizianischen dunkel Sonnengegerbten Arbeitern mit Palmenstämmen und Zweigen beladen wird. Ich beschließe dass Schicksal entscheiden zu lassen. Es fährt nach Key Caulker. Diese Inseln an denen ich schon seit drei Wochen immer stärkeres Interesse hege. Die Abenteuerlust erfasst mich mit einem unglaublichem hieb. Der Kaptain der Juliana, auf Coral Elinary, will mich mit an Bord nehmen mir bleibt wenig Zeit um alles nötige vorzubereiten. Zwei Stunden später betrete ich, voller Entdeckergeist, die kleine bis unter die Segel voll beladene Juliana.

Der pulsierende Außenbordmotor trägt uns hinaus aus der flachen Bucht, hinweg über das karibische türkisblaue Salzwasser, dieses doch so freundlichen Dorfes. Meinem Zuhause in den letzten drei Wochen. Wie ein Wissensbegieriger Schwamm sauge ich den gesamten Ablauf der Segelhandhabung, der Rudersteuerung und des Navigationsvorgehens in meinem, für alles neue, frei scheinende, Gedächtnis auf.

Der ausenbord Motor verstummt, es wird still um uns herum. Die Brise erlaubt uns nun ohne Hilfsmittel weiter fahrt zu machen. Die Zeit scheint still zu stehen. Nach 6 Stunden fahrt mit Unterstützung des Motors, bricht nun die Dunkelheit herein und wir bewegen uns scheinbar in Zeitlupe in den Sonnenuntergang hinein. Nun da dass Geräusch des Aussenborders vergessen ist werden die Sinne schärfer für all die Wahrnehmung um mich herum…

Nachts auf einem Segelboot fahrt zu machen ist etwas gigantisch schönes. Der halbe Mond spendet genug licht um die leichten wellen gut zu beobachten. Die Segel flattern erhaben in der Brise. Die Sterne bilden ein schimmerndes Gitternetz am Himmelsdach. Dieses Gefühl von Unabhängigkeit und Freiheit spendet mir extreme Kraft. Die Kreativität durchströmt meinen Körper, meine Gedanken machen Sprünge von ungewöhnlicher Weite. Alles scheint möglich, der Horizont ist keine wichtige Grenze mehr. Ich weiss ich bin an einem ganz besonderen Ort. Nichts als der Weg ist nun mein Ziel, ankommen scheint so unwichtig.

 

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